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Unterschiedliche Arbeitstypen bereichern den Berufsalltag
Wer kennt es nicht: Die einen Kollegen beginnen gleich in der Früh ihr Tagewerk und arbeiten diszipliniert ihre To-Do-Liste ab, um dann natürlich pünktlich in den Feierabend zu starten. Die anderen starten erst spät in den Tag, springen von Aufgabe zu Aufgabe und lassen die Dinge auf sich zukommen.
So unterschiedlich wie Menschen privat organisiert sind, sind sie es auch im Berufsalltag – Konflikte sind da mitunter vorprogrammiert. Dabei hat jeder Arbeitstypus seine Stärken und Schwächen. Die unterschiedlichen Herangehensweisen können den Arbeitsalltag und die Dynamik positiv beeinflussen. Zu den immer wiederkehrenden Typen gehören:
- Der Planer: Der Tag ist durchstrukturiert, Abgaben werden pünktlich eingehalten und jeder weiß, dass Projekte hier in guten Händen sind. Leider bleibt so jedoch wenig Platz für Unvorhergesehenes – gerät der Plan ins Schwanken, wird der Planer schnell nervös, schließlich drohen vermeintlicherweise Kontroll- und Sicherheitsverlust. Tipp: Delegieren und bei manchen Aufgaben auch mal „Nein“ sagen.
- Der Chaot: Auf andere Arbeitstypen wirkt der Chaot schnell verplant und unorganisiert – dabei beherrschen die meisten Chaoten ihr eigenes System sehr gut und finden in ihm Strukturen. Dennoch lässt der chaotische Arbeitstyp die Dinge lieber auf sich zukommen, arbeitet die Aufgaben ab, die gerade interessant sind und ist sehr flexibel. Leider verliert er oder sie hier und da auch Aufgaben oder Deadlines aus den Augen…
- Der Macher: Der Macher weiß, was er will – und wie er es erreicht. Aufgaben werden sofort erledigt, mit Engagement und Tatkraft geht es voran, um bloß keine Zeit zu verschwenden. Mit diesem Schwung reißt er auch eher lethargisch geprägte Kollegen mit – andere fühlen sich hingegen überrumpelt von seiner Art. Um nicht Gefahr zu laufen, zu viel zu tun, empfiehlt es sich, Aufgaben zu delegieren.
- Der Trödler: Dem Trödler haftet das Stigma des Tagträumers an. Diese Ruhe lässt ihn in stressigen Phasen entspannter bleiben als so manch anderen Kollegen. Problematisch wird es bei ihm allerdings, wenn er bei für ihn uninteressanten Aufgaben mal wieder prokrastiniert und erst auf den letzten Drücker zur Hochform findet. Hierunter kann die Stimmung im Team schnell leiden, sollten sich zum Beispiel negative Konsequenzen wie verspätete Feierabende für die Kollegen ergeben.
- Der Perfektionist: Dem Perfektionisten, bekannt für seine verlässliche Arbeit, kommt es vor allem auf Genauigkeit und Sorgfalt an. Ist die Möglichkeit nicht gegeben, ein perfektes Ergebnis abzuliefern, kann die Laune daher schnell ins Negative umschlagen. Sich bewusst machen, dass ein Ergebnis nicht zu 120 Prozent perfekt sein muss, hilft in solchen Fällen.
- Der Skeptiker: Bei schwierigen Entscheidungen werden Konsequenzen lange abgewogen. Der Skeptiker minimiert damit sein Risiko und würde nie unüberlegte Maßnahmen treffen. So fühlt er sich sicherer. Um jedoch Zeit einzusparen, sollte der skeptische Arbeitstyp sich ein Beispiel am Macher nehmen und ein Projekt einfach angehen. Er wird merken, dass Aufgaben sich auch lösen, wenn man nicht übervorsichtig versucht alle Eventualitäten zu bedenken.
- Der Hochstapler: Nichts ist ihm unbekannt, zu allem gibt es einen Kommentar und eine ausufernde Erklärung. Um immer eine perfekte Fassade zu wahren, kann der Hochstapler scheinbar jede Aufgabe dank seines Talents lösen. Unangenehm wird es, wenn irgendwann auffällt, dass das Gerede eventuell nur heiße Luft ist. Daher sollte sich dieser Typ zu Herzen nehmen, dass nicht jeder perfekt sein muss und es unterschiedliche Talente gibt.
- Der Jammerer: Bei diesem etwas wehleidigen und übersensiblem Arbeitstypen wird viel über die Gesundheit gesprochen – oder über Krankheiten. Kollegen können davon schnell genervt sein und das Gefühl haben, den Jammerer besonders rücksichtsvoll behandeln zu müssen.
Bei den beschriebenen Personen handelt es sich natürlich um Idealtypen – die meisten Menschen sind eher Mischtypen. Und egal, ob Perfektionist, Jammerer oder Chaot, alle haben ihre Stärken und Schwächen. Sind sich alle darüber bewusst, erleichtert dies den Umgang miteinander und die Zusammenarbeit im Team. Am Ende gilt schließlich: Die Mischung macht’s.