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Das Arbeiten von zu Hause ist nicht immer gesundheitsfördernd. Die Alternative: das Flex Office. Was sind die Vor- und Nachteile?
Bequem von zuhause arbeiten, die tägliche Anfahrtszeit sparen, nebenbei die Hausarbeit erledigen – für viele Mitarbeiter stellt das Home Office die bessere Alternative zum Arbeiten im Büro dar. Jedoch ist das Arbeiten von zu Hause nicht immer gesundheitsfördernd und kann Nachteile im Vergleich zum klassischen Arbeiten im Büro hervorrufen.
Auswirkungen von Home Office
Wer von zu Hause arbeitet, hat vielfach Probleme abzuschalten, vermehrt Schlafstörungen oder leidet unter Erschöpfung, wie eine Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK-Krankenkassen kürzlich feststellte. Mitarbeiter, die auf Home Office setzen, klagen häufiger über stressbedingte Anzeichen, wie Reizbarkeit, Nervosität, oder Konzentrationsstörungen, als ihre Kollegen in Büros.
Die fehlende räumliche Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben führt dazu, dass auch in der Freizeit noch die Arbeit im Kopf herumspukt. Mails werden nach Feierabend beantwortet, Mittagspausen nicht eingehalten oder die Arbeit am Wochenende nachgeholt. Gerade in größeren Städten, wo Wohnraum knapp und der Wohn- und Arbeitsraum gleichzeitig der Schlafraum ist, bereitet es Mitarbeitern Schwierigkeiten, gedanklich nach der Arbeit abzuschalten.
Eine weitere Herausforderung ist der fehlende Austausch mit den Kollegen. Während im klassischen Büro der Kollege bei Rückfragen schnell im Nachbarbüro erreichbar ist oder der Wissensaustausch mit anderen Abteilungen an der Kaffeemaschine unkompliziert sichergestellt ist, kann das Arbeiten im Home Office einsam sein. Auch wenn moderne Technologien die Kommunikation aufrechterhalten, ist der menschliche Austausch zuhause reduziert.
Variable Zeitgestaltung
Doch was ist die Alternative? Ein noch neues Modell, ist das sogenannte „Flex Office“. Ganz allgemein gesagt soll das flexible Arbeiten sich den Bedürfnissen der Mitarbeiter anpassen. Eindeutig definiert ist der Begriff – noch – nicht. Häufig verstehen Mitarbeiter darunter ein ortsunabhängiges Arbeiten. Das kann das Arbeiten von zu Hause miteinschließen, oft ist jedoch das Arbeiten von unterschiedlichen Standorten gemeint: Heute in München, morgen in Amsterdam.
Zudem verbinden Mitarbeiter eine flexible und individuelle Zeitgestaltung mit diesem Begriff. Das übliche und weit verbreitete Arbeitsmodell sieht vor, dass Mitarbeiter beispielsweise acht Stunden täglich von Montag bis Freitag arbeiten. Beim „Flex Office“ sind Mitarbeiter deutlich flexibler und können ihre vierzig Arbeitsstunden variabel in der Woche verteilen. Folglich können Angestellte die Arbeit nach ihren Bedürfnissen ausrichten. Ein Arzttermin oder ein Behördengang mitten am Tag stellen somit keine Herausforderung mehr dar.
Montags vier Stunden, um mit der Tochter auf den Kindergeburtstag zu gehen, Dienstags sechs Stunden, um den Anwohnerparkausweis vom Bürgerbüro abzuholen, dafür den Rest der Woche täglich zehn Stunden Arbeit: Flexibles Arbeiten ermöglicht es Angestellten ein selbstbestimmtes Arbeiten und eine freie Einteilung ihrer Zeit in Arbeits- und Freizeit nach ihren persönlichen Vorstellungen.
Letztendlich ist es eine Typfrage, welches Arbeitsmodell ein Mitarbeiter für seine tägliche Arbeit bevorzugt. Das Arbeiten von zu Hause kann für den einen Angestellten eine echte Erleichterung sein, während sein Kollege das Arbeiten in den eigenen vier Wänden als stressig empfindet. Eine Alternative stellt das Flex Office dar, das Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, die Arbeitszeit individuell jede Woche neu zu gestalten. Während Home Office die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeitleben verschwinden lässt, ermöglicht Flex Office das selbstbestimmte Einteilen der persönlichen Lebenszeit.